Ein Erstabschluss auf Sekundarstufe II gilt als wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration in die Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft. Er gewährt sowohl Zugang zum Arbeitsmarkt als auch zu den Ausbildungen auf Tertiärstufe und dient nicht zuletzt der Armutsprävention. Eines der gemeinsamen bildungspolitischen Ziele von Bund, Kantonen und Organisationen der Arbeitswelt und Bildung lautet daher: 95% aller 25-Jährigen verfügen über einen Abschluss der Sekundarstufe II.
Mit neuer Methodik war es dem Bundesamt für Statistik BFS fürs Jahr 2015 erstmals möglich, die Quote der Erstabschlüsse auf Sekundarstufe II zuverlässig zu berechnen. Die erhobene Quote von 90,9% entspricht rund 77'000 zertifizierten Jugendlichen – rund 50'000 mit beruflicher Grundbildung, nahezu 20'000 im Allgemeinbildungsbereich (z.B. Gymnasium, Fach- oder Weiterbildungsschule). Die Abschlussquote der Frauen liegt mit 92,9% vier Punkte höher als jene der Männer.
Noch grössere Unterschiede ergeben sich nach dem Migrationsstatus: Während 94% der hierzulande geborenen Schweizerinnen und Schweizer einen Erstabschluss auf Sekundarstufe II vorweisen können und damit das angestrebte politische Ziel fast erfüllen, sinkt die Quote für in der Schweiz geborene Ausländerinnen und Ausländer auf 86,2% bzw. auf 72,5% für solche, die im Ausland geboren sind. Hier besteht Nachholbedarf. Aber nicht hier allein: In der Romandie liegt die Abschlussquote mit 86,4% um sechs Punkte tiefer als in der Deutschschweiz.
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Sekundarstufe II: 95%-Ziel noch nicht erreicht
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Letzte Änderung: 14.05.2019